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Mai 2020

 

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03. Mai:  Der Einwabenableger

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Heute habe ich von den Völkern 1 & 2 die ersten Ableger gemacht. Versuchsweise nach der Einwabenablegermethode von Dr. Pia Aumeier. Hierfür entnahm ich eine Brutwabe, die zu mindestens der Hälfte mit verdeckelter Brut belegt und auf der Stifte zu erkennen waren. Diese kombinierte ich mit einer Wabe zum bestiften an der Brutwabe, einer Mittelwand und - im Anschluss daran - zwei Futterwaben.

Um die Bienenmasse bei den Ablegern zu verstärken wurden sowohl Bienen auf Futterwaben, als auch Honigraumwaben in die Ableger abgestoßen und gefegt.

 

Bei der Durchschau der Wirtschaftsvölker fand ich dann auch eine geschlossene Schwarmzelle, diese brach ich mit Vorsicht großzügig aus und drückte sie auf die Brutwabe eines Einwabenablegers, die Zelle wird auch fleißig von den Bienen gepflegt. Mindestens eine weitere ist nach wie vor im Volk, diese wird/werden dann für den zweiten Einwabenableger entnommen.

 

Volk 3 hat inzwischen deutlich mehr Bienenmasse, jedoch einen nahezu unangetasteten Honigraum.

Weiterhin wurde der Honigraum von Volk 4 um 180° gedreht, um die Annahme der anderen Hälfte zu erleichtern. Im Brutraum tat sich seit der letzten Durchschau nicht viel, deshalb entnahm ich eine volle Futterwabe und hängte eine Mittelwand ein, nun endet das Brutnest nah am unangetasteten Baurahmen.

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09. Mai:  Zwangsweise Schwarmkontrolle bei den Völkern...

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Volk 1 war tatsächlich in Schwarmstimmung. Mit den hier auf den Bildern zu sehenden hat das Volk 14 Schwarmzellen angelegt gehabt (alle bereits verdeckelt), die meisten davon hat das Volk an schlecht einsehbaren Stellen angelegt (am Wabenrand zur Rähmchenseite hin etwa). Die Altkönigin muss entweder abhanden gekommen sein, oder sie ist mit einem Vorschwarm ausgeflogen der nicht besonders groß gewesen sein konnte.

Geschehen ist das ganze im Laufe der letzten Woche, da sie bei der Kontrolle zur Ablegerbildung am 03.05. noch im Volk war. Es waren auch ein bis zwei Nachschaffungszellen (Bild 3 mittige Zelle) angelegt worden. Eine dieser Zellen habe ich, da keine Stifte mehr zu erkennen und der Brutraum mit Honig vollgetragen war, stehengelassen.
Hier vernahm ich auch zum ersten mal das charakteristische Tuten (wohl von einer in ihrer Zelle eingeschlossenen Weisel, da ich eine geschlüpfte Königin - auch aufgrund der Bienenmasse - nicht finden konnte)):

 

https://www.youtube.com/watch?v=Pssqp93AF5E

 

Alle anderen Völker sind nicht in Schwarmstimmung (wobei auch Volk 3 still umgeweiselt haben muss).

Am Tag der Schwarmkontrolle machte ich auch noch einmal einen Einwabenableger aus Volk 4. Nun sind 3 Ableger und 4 Wirtschaftsvölker am Stand. Ableger 1 & 2 haben sich jeweils eine Königin nachgeschafft (tun dies gerade).

Ich wundere mich nun, ob Volk 1 (welches ich auch als erstes gekauft hatte) ein "Schwarmteufel" ist, da es auch letztes Jahr - gemeinsam mit Volk 3 - abgeschwärmt ist.
Volk 2 + 4 machen diese "Probleme" nicht.

Ein weiterer Gedanke bezüglich der Ursache ist die Verwendung eines direkt auf den Rähmchen liegenden Stanzgitters aus Kunststoff. Ein Rundgitter (ob aus Kunststoff oder Metall) verursacht diese Probleme wohl nicht. Es kann sich wohl darüber gestritten werden ob das ASG direkt auf den Rähmchen aufliegen darf, oder auch hier ein Rähmchen verwendet werden muss um den Beespace einzuhalten.

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Volk 3 hat ebenfalls keine gezeichnete Königin mehr, dafür jetzt frische Stifte in dem was ich eigentlich als Honigraum geplant hatte....

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Schwarmzelle2+3.png
Schwarmzellen & Nachschaffungszelle.png
Volksstärke_von_oben_(2._Brutraumzarge)
Volksstärke_von_oben_(1._Brutraumzarge)

16-17. Mai:  Der erste Schwarmfang in 2020!

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Nachdem mir gestern um 11:15 ein Schwarm vom Grundstücksnachbarn gemeldet wurde, habe ich mich umgehend dorthin begeben.

Das Resultat war, dass ich nun sagen kann "Volk 1 gibt es jetzt in 3 Teilen".

Nämlich einmal als Hauptvolk, einmal als Einwabenableger und einmal in Form eines sehr zickigen Schwarmes. Zickig deshalb, weil dieser sich die letzten eineinhalb Tage nicht einfangen lassen wollte.

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Zum Opfer gefallen sind dem Schwarmfang:

 

1. Ein Holunderbaum ( auf dem dieser sich zuerst niedergelassen hatte) auf meinem Grundstück;

2. Eine Sauerkirsche bzw. einige Bestandteile derer auf dem Nachbargrundstück, da der Holunder zuerst in die Sauerkirsche          gefallen ist und die Bienen sich deshalb dort festgesetzt hatten in zuletzt etwa 4-5m Höhe.

3. Meine Nerven!

 

Nachdem Komplikationen wie das Fehlen einer Leiter,  von entsprechend scharfem Sägewerkzeug und die eigene Angst vor wackeligen Leitern sowie ein dicker letzter Ast überwunden waren, konnte ich den Schwarm heute (17.05.) dann endlich einfangen.

Durch Zufall fand ich auf Anhieb die Königin am letzten abgesägten Ast, weil sie gerade eine Runde außen an der Schwarmtraube entlang krabbelte. Dort griff ich sie mir und setzte sie in die vorbereitete Beute. Letztere war bereits am Vortag mit einer Brutwabe und einer Mittelwand bestückt unter der Sauerkirsche abgestellt worden.

Um das Volk nun an meinem Standort wieder neu einfliegen zu lassen, nutze ich den Reisigtrick (bitte googlen).

Nun hoffe ich, dass dieser Trick sich auch bewähren wird.

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Die Nachbarn, inklusive Familienmitglieder, waren recht hilfsbereit und zeitgleich erstaunt über die fehlende Aggressivität eines solchen Bienenschwarmes, und konnten von mir auch einige Dinge erklärt bekommen .

Etwas skurriles und so von mir noch nie gesehenes waren (lebende) Bienen ohne Abdomen, wahrscheinlich Beuteopfer von Vögeln..

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23-24. Mai:  Hinzugekommene Heroldbeuten desinfiziert, Wachs eingeschmolzen, Jungköniginnen in den Ablegern!

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Am gestrigen Tage habe ich das am Bienenstand gesammelte Wachs eingeschmolzen und bin dabei auf 2,563kg Wachs gekommen.

 

Zum Schmelzen verwendet wurde:

 

1. Ein Dampfentsafter, mit destilliertem Wasser gefüllt;
2. Ein Eimer, mit Feinstrumpfhose überspannt;
3. Einen halben bis einen Liter Kochendes Wasser, welches kurz vor dem Einlaufenlassen des Wachses in den Eimer geschüttet    wird, um homogene Wachsblöcke und eine saubere Trennung von Wachs, Schmutz & Wasser durch sehr langsames Abkühlen zu erhalten;

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Das Wachs wurde am heutigen Abend (24.05.) noch einmal geklärt. Hier wurde ausschließlich destilliertes Wasser und eine weitere Strumpfhose als Filter verwendet.

Der Dampfentsafter desinfiziert das Wachs meiner Kenntnis nach auch gleich, da in diesem Temperaturen bis 130°C erreicht werden können.

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Ansonsten fand heute die Desinfektion der Heroldbeuten & DNM-Rähmchen mit 2%iger Natronlauge statt.

 

Hier bitte beachten:
 

 - Schutzbrille und am besten alte Kleidung tragen. Laugenfeste Handschuhe und stets frisches Wasser in der Nähe zum Abspülen und für Notfälle bereitstellen!!

 

 - Das Ätznatron zuerst in kaltem Wasser auflösen, danach dann kochend heißes Wasser dazugeben (nach Anleitung das Mischverhältnis gestalten)!

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 - Nicht in die Augen oder ins Gesicht fassen!

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 - Alles mit klarem Wasser solange nachspülen, bis das Wasser farblos ist!

 

 - Die Natronlauge nur verdünnt in den Abfluss leeren, hiernach Reste mit klarem Wasser wegspülen!

 

Hiernach kontrollierte ich dann noch die Einwabenableger mit der Erkenntnis, dass zwei davon bereits geschlüpfte Weiseln haben.

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Auch die Honigräume der Völker 1,2,4 sind nahezu erntereif!

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Bitte anklicken oder durch anklicken der Bilder links oder rechts rollen!

​30. Mai:  Die Behandlung der Ableger mit Milchsäure

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Die Ableger und der Naturschwarm wurden heute mit 15%iger Milchsäure ad. us. vet. behandelt.

Die Behandlung muss im Brutfreien, bzw. dann erfolgen wenn keine verdeckelte Brut mehr vorhanden ist. Die Königin kann zuvor gekäfigt und separiert werden, was ich direkt so getan habe.

Es werden nur die Bienen selbst mit der Milchsäure so besprüht, dass sie dabei nur leicht benetzt werden, sollte offene Brut vorhanden sein, so wird die Wabe im 45°-Winkel angesprüht, um eine Schädigung der Eier und Larven zu verhindern.

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Wichtig bei Naturschwärmen ist, dass von diesen im Jahr der Behandlung kein Honig geerntet werden darf, da die Milch- (auch Oxalsäure-)konzentration im Honig dann nachweisbar und möglicherweise massiv erhöht wäre.

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Im Vorfeld der Behandlung wurde dann noch eine Honigprope fürs Refraktometer entnommen, um vor der Ernte den Reifegrad des Honigs beurteilen zu können.

Milchsäurebehandlung_15%.jpg
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​31. Mai:  Die erste Honigernte in 2020!

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Heute wurde der erste Honig in diesem Jahr geschleudert.
Bruttogewicht inklusive Behälter sind, sofern richtig gemessen wurde, 30kg. Entnommen wurden diese den Völkern 1,2,4, an der Zahl 15 Rähmchen.
Danke an die zwei helfenden Bewohner, davon einer dies wohl zum ersten Mal machte, aber dennoch beide ihren Spaß am Entdeckeln der Honigwaben hatten.

Am Vorabend habe ich noch zwei Proben aus zwei Honigräumen genommen. Die erste Probe ergab beim Refraktometer 19%, die andere bereits 17,5% Wassergehalt. Probe 1 wurde allerdings hptsl. aus einer unverdeckelten Randwabe entnommen.

Dieser Test wird mit dem geschleuderten Honig noch einmal durchgeführt.

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Edit: Der Test heute ergab eine Restfeuchte zwischen 17,5 und 18%, weiterhin dürfte der Honig einen großen Anteil an Rosskastanie sowie evtl. Ahorn haben.

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Im Anschluss daran habe ich dann das gesammelte Deckelwachs zzgl. des bereits vorhandenen 2,45kg-Blockes zu Mittelwänden umgearbeitet. Leider hat es nicht ganz für 24 Mittelwände gereicht (20). Das verbliebene Wachs + die gesammelten Reste am Bienenstand werden noch einmal geklärt und dann zu Teelichtern gegossen.

Behandlung mit Milchsäure.png
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