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Bienenwissen

(Die Informationen auf dieser Seite entsprechen meinem derzeitigen Wissensstand und können in manchen Bereichen Ungenauigkeiten aufweisen)

Das Bienenvolk

Wie die meisten wissen werden, bestehen Bienenvölker, oder auch andere staatenbildende Insekten, aus 3 verschiedenen Teilen:

Der Königin, der Arbeiterin, die unterschiedliche Arbeits- und Entwicklungsstadien durchläuft (s. Abb. re.), sowie dem Drohn. Letzterer dient lediglich zur Begattung junger Königinnen und stirbt nach diesem Akt. Bienenvölker überwintern als ganze Staaten und können, je nach Jahreszeit eine Größe von bis zu 60.000 Individuen erreichen - zumindest bei guter Führung durch den Imker.

Bienenvölker orientieren sich über das Jahr am Verlauf der Sonne und navigieren mithilfe dessen.

Das Volk als solches ist ein Superorganismus, der, sofern mit einer Königin ausgestattet und damit überlebensfähig, "Bien" genannt wird.

Das Gegenteil hiervon, ein "Drohn" ist ein Superorganismus der aus Drohnen, entstanden aus unbefruchteten Eiern, gelegt durch eine sogenannte "Afterweisel", besteht.

Eine Afterweisel ist eine Arbeiterin die in Ermangelung einer Königin beginnt unbefruchtete Eier zu legen.

Der Begriff "Weisel" wiederum ist ein recht alter Begriff für die Königin. Eine Königin kann bis zu 5 Jahre alt werden.

Die Königin selbst kommuniziert und kontrolliert ihr Volk über von ihr weitergegebene Pheromone, diese bilden - unter Einbeziehung aller anderen Gerüche - den für jedes Bienenvolk individuellen "Stockgeruch".

Dieser ist vom Imker wahrnehmbar, weiterhin tragen alle Bienen eines Volkes diesen Geruch und so können hierdurch Fremdbienen vom jeweiligen Volk erkannt und abgewehrt werden.

Bienen tragen zu ihrer Ernährung Pollen und Nektar ein, aus letzterem entsteht durch Trocknung dann der vom Imker begehrte Honig.

Zur Vermehrung teilen sich Bienenvölker auf und bilden sogenannte "Schwärme", die in einen Hauptschwarm - der bis zu 2/3 eines Volkes ausmachen kann und von der alten Königin angeführt wird - und mehrere Nachschwärme unterteilt werden. Hierfür legt das Bienenvolk sogenannte Schwarmzellen an, aus welchen dann, nach Abschwärmen der alten Königin weitere Jungköniginnen schlüpfen werden. Schwarmzeit ist von April bis Juni.

Ein Grund für das Schwärmen von Bienenvölkern kann Platzmangel sein, dies insofern, als das die Königin in ihrem Stock keinen Platz mehr zum "Bestiften" - dem Legen von Eiern - in Waben findet. Deshalb müssen Bienen immer Platz zum Bauen von Wabenwerk haben.

 

An Bienenkrankheiten gibt es die Varrose und die Nosemose sowie die Faulbrut und die Kalkbrut.

Erstere wird verursacht durch die Varroamilbe, die zweite entsteht durch die Aufnahme von Honig mit unverdaulichen Inhalten. Ein weiterer Parasit ist die Wachsmotte, die bei schwachen Völkern das komplette Wabenwerk zerstören kann.

Eine weitere aktuelle Gefährdung der Bienenvölker geht vom landwirtschafltlichen Einsatz sogenannter Neonicotiniode aus, deren bekanntester und auch umstrittenster Vertreter Glyphosat - im privaten Gebrauch besser unter dem Handelsnamen "Roundup" bekannt - dafür sorgen soll, dass Sammlerbienen durch Aufnahme des Wirkstoffes ihre Orientierung verlieren und so nicht mehr zum Bienenstock zurückfinden, was den Verlust der Flugbienen und damit den Tod des Bienenvolkes bedeuten kann.

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Der Imker

Der Imker nutzt und pflegt Bienenvölker, er hält sie gesund und vermehrt Bienenvölker durch sogenannte "Schwarmvorwegnahme" (Ablegerbildung). Es gilt: "Eine Wabe (mit Brut in allen Stadien) ergibt ein Volk".

Je früher ein Ableger im Jahr gebildet wird, desto weniger Bienenmasse braucht man um überwinterungsfähige Ableger zu bilden.

Zudem bricht er zur Schwarmvorbeugung vorgenannte Schwarmzellen aus, aus denen ansonsten Nachschwarmköniginnen schlüpfen würden, dieser Vorgang muss mehrmals wiederholt werden und wird Schwarmkontrolle genannt. Das Verhindern von Schwärmen ist eine Eigenart der Magazinimkerei.

Zur Gesundhaltung der Bienen und besonders im Kampf mit der Varroamilbe verwendet der Imker in Deutschland drei Wirkstoffe zur medizinischen Behandlung der Völker:

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  • Ameisensäure im Sommer, 60%ig;

  • Oxalsäure 3,5% zur Restentmilbung im Winter, hierfür müssen Völker brutfrei sein;

  • Milchsäure zur Behandlung von frisch erstellten Brutfreien Ablegern;

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Weiterhin nutzt der Imker die sogenannte "Drohnenfalle" zur Bekämpfung der Varroamilbe, hierbei werden mit Drohnenmaden besetzte Baurahmen aus dem Volk entnommen und geschnitten, der Imker nutzt hierbei den Umstand  das Varroamilben stärker Drohnenbrut parasitieren.

Auch das Schröpfen von Völkern zur Ablegerbildung ist teil des Bekämpfungskonzeptes gegen die Varroamilbe.

Sollten einmal drohnenbrütige Völker entdeckt werden, wird der Imker diese in einiger Entfernung auflösen um zu verhindern, dass die Afterweisel Zugang zu einem anderen Bienenvolk findet und dort die vorhandene Königin tötet. Zur Überwinterung füttern Imker, nach Entnahme des Honigs, mit Zuckerlösungen ein um eine krankheitsfreie Überwinterung sicherzustellen.
 

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